Erholungsheim Tietz – früher und heute

Auch im Urlaub gibt es etwas für den Verein zu entdecken, in diesem Fall das ehemalige Erholungsheim für die Mitarbeiterinnen der Warenhäuser von Leonhard Tietz. Anfang August konnte eine kleine Broschüre des Erholungsheims, datiert von 1933, für unsere Vereinssammlung erworben werden (Bild links). Da war das Tietz`sche Erholungsheim aber im Zuge der Enteignung durch die Nationalsozialisten schon in das „Eifel-Heim“ der “Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime e. V.“ überführt worden. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für den Bau des Erholungsheims im Eifelstädtchen Daun spielte Max Grünbaum, der in der Geschäftsleitung der Leonhard Tietz AG für das Finanzwesen zuständig war. Grünbaum konnte den skeptischen Firmengründer vom Bau des Erholungsheims in Holzbauweise dadurch überzeugen, dass er in Daun ein aus Schweden importiertes Holzhaus für sich selbst erbauen ließ. Die offensichtliche Bauqualität überzeugte Leonhardt Tietz und so konnte das Erholungsheim 1911 eröffnen (Bild Mitte). Im Zweiten Weltkrieg wurde die Liegenschaft als Lazarett genutzt, danach als Beherbergungsstätte, zuletzt als Hotel „Anna Maria“. Durch einen Großbrand im Oktober 2007 wurde das Haupthaus komplett zerstört. Nur eines der beiden ehemaligen Schlafgebäude steht noch; es ist allerdings dem Verfall anheimgegeben (Bild rechts). Über diesen traurigen Anblick tröstete ein Gespräch mit einer Nachfahrin von Max Grünbaum hinweg. Man verabschiedete sich mit dem Versprechen, miteinander in Kontakt zu bleiben.

Link zum Eintrag in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=19855